Meine kulinarischen Erkenntnisse, ja das ist eigentlich ganz einfach. Ich koche für mein Leben gern. Dieses habe ich mir seit früher Jugend, in langen autodidaktischen Kochübungen beigebracht. Dabei dienten mir schon sehr früh diverse Kochsendungen als Anreiz und Inspiration. Und das bereits bevor das Fernsehen mit Kochsendungen Inflationiert wurde. Auch wenn ich sagen muss, dass mir der liebe Johann Lafer wohl das größte Vorbild ist, ist es mehr seine Art und Weise mit den Lebensmitteln umzugehen als das, was am Ende bei ihm daraus wird. Denn ich muss gestehen, das gekochte in derartiger Formvollendung auf einem Teller anzurichten ist mir bisher nicht gelungen. Ich bevorzuge da eher die rustikalere Methode ála Horst Lichter.
Meine erste kulinarische Erkenntnis hatte ich schon sehr früh, das muss so am Ende der achtziger Jahre gewesen sein. Ich war der felsenfesten Überzeugung die allseits beliebten Fix & Foxi Tüten von Knaggi und Co. wären die größte Entdeckung seit Erfindung der Konservendose.
So war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass ich der Meister der Sauce Bolognese wurde. Das war ja auch nicht weiter schwer, auf der Tüte stand ja genau drauf was man machen musste.
Geschmeckt hat es eigentlich immer und das nicht nur mir. Doch das mag auch daran gelegen haben, dass ich zu derzeit noch nie in meinem Leben eine wirklich selbst gekochte Bolognese gegessen habe und meine Mitesser wahrscheinlich auch nicht.
Lange hat es dann aber nicht gedauert und mein Weltbild sowie vor allem mein Ego als Hobbykoch wurden stark ins Wanken gebracht.
Als bekannter Hobbykoch in meiner damaligen Peer Group, so sagt man doch neudeutsch, wurde ich selbstverständlich gebeten für einen vergnüglichen Abend in unserem Jugendtreff den Kochlöffel zu schwingen. Geben sollte es, was ein Wunder, Spaghetti Bolognese.
Wie ich da also in der Küche am Herd so stand und mit dem bereiten des köstlichen Mahls beschäftigt war kam einer meiner Mitjugendlichen und Freunde in die Küche und schaute verächtlich auf den Stapel Bolognese Fix & Foxi Tüten und meinte entsetzt das man damit doch nicht kochen könnte, das müsse man ja wohl selbst machen können.
Nun dieser Freund hatte gerade seine Koch Lehre begonnen und ich entnahm seinen Einwand dann, dass man in einer Profiküche wohl eher nicht mit derartigen Tüten kocht.
Das war dann sozusagen meine zweite kulinarische Erkenntnis, der noch viele folgen sollten.
Jedenfalls gehörten seit diesem Zeitpunkt Knaggi und Co. Tüten nicht mehr zu meinen Zutaten im Gegenteil ich durchforste die Fix & Foxi Regale der Supermärkte seither immer wieder nach neuen Gerichten und habe es mir zur Aufgabe gemacht jedes Gericht mit frischen Zutaten nachzukochen.
Die Bologneser Sauce durchlief dabei über Jahre mehrere Modifikationen, von der das Weglassen der Pilze, sprich Champignons, wohl die entscheidenste Veränderung wahr.
Mittlerweile möchte ich behaupten mein finales Rezept entwickelt zu haben und genau dieses werde ich jetzt mit Euch teilen:
Mattens Sauce Bolognese:
750gr gemischtes Hack
2-3 Zwiebeln
3-4 Knoblauchzehen
2 große Dosen geschälte Tomaten
2-3 EL Tomatenmark
2-3 EL Butter
100ml trockener Weißwein
100-200ml Brühe
Oregano und Basilikum gerebelt
Eine Hand voll frisches Basilikum
Salz und schwarzer Pfeffer frisch aus der Mühle
Zucker, Olivenöl, Aceto Balsamico
Zuerst in einem breiten Topf Butter und etwas Olivenöl schmelzen und dann darin das gehackte scharf anbraten. Die Zwiebeln und den Knoblauch fein würfeln, dazu geben und mit anschwitzen. Salzen und Pfeffern dann das Tomatenmark dazugeben und kurz mitbraten. Mit dem Wein ablöschen und kurz einreduzieren lassen. Die Dosentomaten dazugeben und mit dem Holzlöffel verteilen. Die Tomaten dabei etwas zerdrücken und alles zum köcheln bringen. Falls die Konsistenz zu dick ist mit der Brühe verdünnen. Die getrockneten Kräuter dazugeben ebenso etwas Zucker(ungefähr einen Teelöffel).
Alles auf kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel mindestens eine halbe Stunde, besser eine ganze Stunde köcheln lassen. Zwischendurch immer wieder umrühren. Zum Schluß nochmals mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken und noch ein bis zwei Butter Flocken hinein geben. Den frischen Basilikum grob zupfen und ebenfalls dazugeben. Jetzt soll es aber nicht mehr kochen. Den Basilikum unterühren und die Sauce mit einem Schuß Balsamico veredeln, das bringt ein kräftiges Aroma und einen schönen Glanz.
Wer es klassich mag vermengt die Sauce vor dem Servieren in einer großen Pasta Schüssel mit den Nudeln. Am besten sind Tagliatelle Nudeln geeignet.
Bei dieser Methode kann die Sauce auch gern sehr kräftig gewürzt sein, das verliert sich in den Nudeln wieder und kann ansonsten im ganzen nüchtern schmecken.
Wer es typisch deutsch Essen möchte serviert die Nudeln und Sauce getrennt.
Wie ich ja erwähnte durchlief diese Sauce über die Jahre viele Veränderungen. Denn der ein oder andere wird sagen in eine Sacue Bolognese müssen noch fein gewürfelte Karotten oder ähnliches hinein.
Das ist in der Tat richtig aber viele Erkenntnisse beim Kochen und Essen von Pasta mit Sauce Bolognese haben mich in vielen Jahren zu diesem Rezept geführt.
Ich finde es auch zwingend wichtig für eine Bolognese Sauce nur Dosentomaten zu verwenden und auf Tomatenpüree gänzlich zu verzichten, wer mal den Unterschied geschmeckt hat weiß sicherlich wovon ich rede.
So soviel für heute. Das war ein Einblick in meine erste kulinarische und vielleicht sogar wichtigste Erkenntnis was das kochen betrifft.
In kürze gibt es eine weitere Erkenntnis aus meinem Leben als Hobbykoch.
Euer Matten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen